Die Burg Raeren
Die Burg Raeren hat im Laufe der Jahrhunderte vielfach den Besitzer gewechselt. Meist geschah dies durch Vererbung, in manchen Fällen aber auch durch Verkauf. Seit 1959 ist sie teilweise im Besitz der Gemeinde Raeren. Im Jahr 1963 öffnete das Töpfereimuseum im Hauptgebäude der Burg erstmals seine Pforten.
Die Burg im 14. Jh. – Wo Iter- und Periolbach zusammenfließen
Burg Raeren wurde in der Mitte des 14. Jh. am Zusammenfluss des Iter- und des Periolbaches auf dem Gelände einer früheren Schmelzhütte für Eisenerz erbaut. Wer sie erbaut hat, ist unbekannt. Sie war ein Lehen der propsteilichen Mannkammer des Aachener Marienstiftes.
Der erste namentlich bekannte Besitzer von Haus und Hof "zen Roideren" im Kirchspiel Walhorn ist Johan van den Roideren († 1426). Damals bestand die Burg aus einem zweistöckigen Wohnturm, einem sogenannten "Donjon" mit fast quadratischem Grundriss. Durch einen Vorhof getrennt, stand daneben ein Küchenbau. Die Wirtschaftsgebäude befanden sich an der heutigen Stelle. Der Zugang zum Burghof erfolgte von Nordosten her. Das gesamte Anwesen war von zwei Wassergräben und mehreren Teichen umgeben.
Die Anlage heute – Vom Bergfried zum Herrschaftshaus
Gegen Ende des 16. Jh. fiel der getrennt stehende Küchenbau einem Brand zum Opfer. Im Jahre 1583 vergrößerte der damalige Besitzer, Philipp de Lomont das Gebäude um fast das Doppelte. Er ließ einen Teil des Wassergrabens mit Schutt aus den umliegenden Töpfereibezirken auffüllen. Darauf baute er einen Anbau an der Stelle des ehemaligen Küchenbaus. Das Datum dieses Umbaus ist über der heutigen Eingangstür und in einem Stein der Umfassungsmauer des Wassergrabens eingemeißelt.
Im 18. Jh. war die Burg baufällig geworden. Der damalige Besitzer, der Advokat Peter Joseph de Nys, baute sie im romantischen Stil um. Er errichtete einen Damm mit dem heutigen Zugang und einer Remise von der Burgstraße her. Das Eingangsportal trägt die Wappen de Nys - von der Gracht. Er baute auch die gotischen Spitzbogenfenster und den Balkon in die Nordmauer des 1. Stockwerkes ein und ließ den Nordwestturm zu seiner heutigen Höhe aufstocken. Auf jeder Etage entstand so ein rundes Turmzimmer.